TYPO3 CMS zählt mit weit mehr als 500.000 Installationen zweifelsfrei zu den beliebtesten und dabei leistungsfähigsten Content Management Systemen weltweit. 

Insbesondere im Kontext von Websites, die komplexere Aufgaben übernehmen müssen und sehr umfangreichen sowie mehrsprachigen Konstrukten wird gerne zur ursprünglich dänischen CMS Software TYPO3 gegriffen. Weitere starke Argumente für das CMS System sind der seit jeher sehr gute Support und die regelmäßige Versorgung mit relevanten Update sowie eine offene und hilfsbereite Communinty.

Am 23. Juli 2019 ist TYPO3 CMS v10.0 veröffentlicht worden womit. Seitdem sind einige Sprint Releases erschienen, also CMS-Versionen, die Schritt für Schritt die geplanten Neuerungen inkludieren. Diese Sprints waren in erster Linie für Entwickler interessant – am 21. April 2020 erfolgte dann aber endlich der Launch der endanwenderorientierten LTS-Version von TYPO3 CMS v10.4. Diese vereint alle bisherigen Updates und sichert Usern den sogenannten Long Term Support (LTS) zu, was faktisch bedeutet, dass bis mindestens Oktober 2021 für Kundenservice und Updates gesorgt ist. Bis zu diesem Zeitpunkt werden keine neuen Features mehr hinzukommen, die vorhandenen jedoch stetig optimiert. Auch wird der Quelltext bisdahin stetig erweitert und verbessert.

Wann sollte auf das TYPO3 v10 Update gewechselt werden?

Nutzer von TYPO3 bekommen für die jeweils aktuelle Version bei Problemen und anderen Anliegen jeglicher Art einen kostenlosen Support von der Community. Für die Verlängerung der TYPO3 Support Versions bzw. die sichere Nutzungsdauer älterer TYPO3-Versionen bieten die Entwickler ein zweistufiges Modell, welches sich wie folgt staffelt: 

  • Ist die reguläre Support-Phase beendet, folgen weiterhin noch Bugfixes mit hoher Priorität.
     
  • Nach dieser Phase steht der sogenannte Extended Long Term Support (ELTS) als kostenpflichtiger Service zur Auswahl – mit maximaler Laufzeit von drei Jahren.
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TYPO3 Roadmap

Bis zum 31. März 2020 befand sich TYPO3 CMS v8 in der Bugfixes-Phase. Aktuell liegt demnach kein automatischer Support für diese Version mehr vor. Es gilt entweder den kostenpflichtigen ELTS zu nutzen, der bis einschließlich 31. März 2023 verfügbar ist, oder ein Update durchzuführen. Ohne entsprechende Maßnahmen verfahren User mit einem nicht sicheren CMS System, was auf unterschiedlichen Ebenen zu nicht selten schwerwiegenden Problemen führen kann.

Auch für TYPO3 CMS v9 besteht mittlerweile kein Standard-Support mehr. Es befindet sich zurzeit in der Bugfix-Phase. Der ELTS beginnt zwar erst am 30. September 2021, trotzdem sollten sich alle User dieser Version bereits jetzt Gedanken zu einem Wechsel machen. Demzufolge ist die aktuell oft angestellte Überlegung von Nutzern der Version TYPO3 v8, „Upgrade TYPO3 CMS v9 oder v10?“, ganz klar in Richtung TYPO3 CMS v10 Update zu richten. Jetzt noch auf TYPO3 v9 zu wechseln, wäre alleine aufgrund des durch den Zwischenschritt logischerweise zusätzlichen Aufwands unklug. TYPO3 v10 lässt sich durch den jetzigen Umstieg auf TYPO3 v9 in der Regel nicht umgehen.

TYPO3 ROADMAP

Die wichtigsten TYPO3 CMS v10 Updates auf einen Blick

Im Jahr 2018 hat TYPO3 die sogenannten Initiativen gestartet. Innerhalb dieser werden neue Konzepte außerhalb der typischen Entwicklungs-Roadmap erstellt, bewertet und diskutiert. Aus diesen Ideen resultierten diverse der aktuellen TYPO3 CMS v10 Updates. Brandheiß wurden der Launch eines Dashboards als TYPO3 Update für Redakteure sowie deren Arbeitserleichterung und neue Möglichkeiten der Optimierung von mehrsprachigen Websites gehandelt. Entsprechende Entwicklungen haben es tatsächlich in TYPO3 v10 geschafft. Generell soll das Content Management System durch die Erkenntnisse der Initiativen noch effizienter weiterentwickelt werden können. Es ist anzunehmen, dass dieser Ansatz auch bei nachfolgenden Versionen Berücksichtigung findet.

Schon TYPO3 CMS v9 machte es mit dem sogenannten Site Handling sehr einfach, neue Websites bzw. Projekte innerhalb einer einzigen Installation des CMS aufzusetzen. In der Version 10 wird dieses Usability-Plus weitergeführt, indem sie Usern ermöglicht, eine ganze Seite als Fluid Template zu rendern. Die Fluid Template Engine liest Template-Dateien, verarbeitet diese und bestimmt Variablen oder ersetzt spezifische Tags mit dynamischem Inhalt. Hier eröffnen sich neue Wege, mehrfach wiederverwendbare Templates zu generieren. Alte Teile im Kern des Content Management Systems, welche Marker-basierte Templates verwenden, wurden nun ebenfalls auf Fluid Templates aktualisiert. Alles in allem werden durch diese Erweiterungen eine deutlich bessere Usability und schnellere Veröffentlichungszeiten gewährleistet.

Eine weitere elementare Neuerung im TYPO3 CMS v10 Update betrifft die Stärkung der Core API. In Sachen Schnittstellen stehen hier insbesondere eine optimierte Extbase Plugin API sowie eine neue Authentifizierungs-API im Mittelpunkt. Außerdem gibt es einen einheitlichen Dependency-Injection-Weg, welcher Usern eine Unterstützung bei der Verwaltung von Abhängigkeiten zwischen Objekten bringt. Ziel ist es, Objekte von einander zu entkoppeln und sie demzufolge zum anderen flexibler und erweiterbar zu gestalten. Darüber hinaus wurde der in PSR-14 standartisierte Event Dispatcher integriert, welcher den Programmablauf an definierten Stellen unterbricht und es ermöglicht, eigenen Quelltext auszuführen. Damit können Entwickler zum Beispiel Extension an bestimmten Bereichen erweitern.

Das Dashboard fungiert als Einstiegsseite für das TYPO3 CMS Backend. Es wurde mit der Systemextension Dashboard (EXT:dashboard) für TYPO3 CMS v10 eingeführt und bietet auf einen Blick relevante Informationen zum Status, fasst Zugriffszahlen sowie wichtige Tasks zusammen und/oder hält andere Daten bereit. Ab Version 10.3 ist ein entsprechendes Feature erstmals auch in TYPO3 vorhanden. Ferner können Entwickler dem Dashboard über eine API schnell individuelle Widgets hinzufügen.

Diverse Standard-Widgets bringt natürlich bereits das Kernsystem mit. Es ist möglich, Widgets auch auf mehrere Dashboards zu verteilen. Somit erhalten Nutzer die Chance, thematisch spezifische Übersichten zu generieren.

Das multilinguale Backend erhält durch das TYPO3 CMS v10 Update bzw. die nun vorhandene Crowdin-Default-Einstellung eine Optimierung. Dabei handelt es sich um eine Software-as-a-Service-Lösung (Saas), welche eine Übersetzung von Sprachelementen im Backend, aber ebenso in Extensions erleichtern soll.

Die übersetzten Begriffe stehen zur Verwendung in allen Bereichen des CMS bereit. Maschinelle und automatisierte Übersetzungen können als primärer Schritt die Geschwindigkeit des Übersetzungsprozesses ankurbeln. Ein Glossar stellt sicher, dass zentralen Systembegriffen an sämtlichen Stellen eine identische Übersetzung widerfährt.

Mit dem TYPO3 CMS v10 Update erhalten User nun auch die Möglichkeit, HTML-Vorlagen für E-Mails zu erstellen bzw. vorgefertigte Templates zu verwenden.
Diese Vorlagen basieren ebenfalls auf der oben bereits angesprochenen Fluid Templating Engine. Sie können beliebig angepasst werden, sodass Unternehmen über das Designupdate endlich die Möglichkeit haben, ihr Corporate Design oder andere individuelle Features einzubinden.

Mit dem Benutzer-Modul, welches sich im Backend des CMS befindet, können sich Administratoren nun einen neuen, umfassenderen Überblick zu grundlegenden Nutzerdaten verschaffen bzw. entsprechende Organisationsarbeiten leichter vollziehen. Hier ist es möglich neben Namen und E-Mail-Adressen ebenfalls Gruppen, Untergruppen, spezifische Berechtigungen und mehr einzustellen bzw. übersichtlich einzusehen.

Das TYPO3 CMS v10 Update sollte ursprünglich bei einer Verwendung des Datenbank-Servers MySQL das Vorhandensein der Version 5.7 als Mindestvoraussetzung vorgeben. Wer nun keine moderne Datenbank-Version verwendet, kann sich freuen, denn die LTS-Version ist tatsächlich sogar mit der Version 5.5 kompatibel. Darüber hinaus wird ein offizieller Support für die Systeme PostgreSQL, MariaDB und SQLite zugesichert.

TYPO3 hatte mit der Frontend-Login-Systemerweiterung (EXT:felogin) schon vor Version 10 ein Feature parat, mithilfe dessen sich Website-Endnutzer über das Frontend einloggen konnten, um so zum Beispiel zu einem geschützten Kundenbereich zu gelangen. Diese Erweiterung nutzt Vorlagen, die nur sehr umständlich zu verändern sind. Sie basierten – im Gegensatz zu anderen Systemerweiterung – nämlich nicht auf der Fluid Templating Engine.

Mit dem TYPO3 CMS v10 Update wurden die Templates vollständig mit der Fluid Template Engine umgesetzt und die Vorlagen sind nun viel einfacher zu ändern. Ferner sind E-Mails auf HTML-Basis erstellbar, die zur Passwort-Wiederherstellung dienen, und generell lassen sich Passwortbeschränkungen leichter konfigurieren.

Die  TYPO3 FormFramework (EXT:form) hat an mehreren Stellen Verbesserungen erfahren. User, die im Backend arbeiten, profitieren nun von einem erweiterten Assistenten, mit dem sie funktionalere Formulare erstellen können ohne die entsprechenden Konfigurationsdatein anpassen zu müssen. So wird es ermöglicht, sehr praktikabel zu vorherigen Schritten zu gelangen und beschreibende Ausdrücke, wie „Start“ oder „Finish“, zu verwenden. Ergänzend gibt es ein optimiertes Setup und ebenso wurde eine erweiterte Konfigurationsstruktur eingeführt.

Im Backend von TYPO3 besteht nun die Möglichkeit, schnell mit der Tastatur im Seitenbaum zu navigieren. Dieses Feature bringt insbesondere Admins bei der Verwaltung und Konfiguration vieler (ähnlicher) Pages ein großes Plus an Komfort.

Mit dem TYPO3 CMS v10 Update wird außerdem der Titel der jeweiligen Website über das Site-Configuration-Modul festgelegt. Das bedeutet für mehrsprachige Konstrukte eine sehr einfache Anpassung des Titels pro Sprache. Das title-Feld im Template wurde im Gegenzug auf „deprecated“ gestellt. Es ist also „veraltet“ – und ab TYPO3 v11 wird es schließlich gar nicht mehr vorhanden sein.

Ab dem TYPO3 CMS v10 Update, genauer ab Version 10.2, unterstützt die Software sowohl Symfony Version 5.0 als auch erstmals PHP Version 7.4. Beides verschafft Entwicklern ganz neue Möglichkeiten und Website-Betreibern damit noch mehr Chancen, sich eindrucksvoll bzw. funktional von ihren Mitbewerbern abzusetzen sowie auf künftige Updates vorbereitet zu sein.

Möchte ein Administrator bzw. Entwickler eine TYPO3-Seite von Grund auf neu aufzusetzen, muss dieser zahlreiche Schritte durchlaufen. Mit dem TYPO3 CMS v10 Update geht nun eine deutliche Vereinfachung dieses Prozederes einher: Erfolgt die Erstellung einer Seite auf Root-Level-Ebene, konfiguriert TYPO3 diese umgehend per Standard. Damit sparen nicht nur versierte Nutzer viel Zeit bei einem Projektstart, auch Einsteigern wird der Umgang mit dem Content Management System stark erleichtert.

Wer nach umfangreichen konkreten SEO Neuerungen in TYPO3 Version 10 sucht, wird nicht fündig. Die Erkennung problematischer Redirects des neuen TYPO3 bietet SEO-spezifisch jedoch durchaus Vorteile. Unter anderem ist so zu vermeiden, dass Suchmaschinen durch entsprechende Weiterleitungen in die Irre geführt werden.

In der Version 9 wurde das Backend-Modul für Redirects erstmalig als Systemextension (EXT:redirects) in den TYPO3 CMS Kern aufgenommen. Es ist TYPO3 Benutzern beim Hinzufügen, Konfigurieren und Organisieren von Redirects behilflich. Manchmal passiert es allerdings, dass zum Beispiel ein Redirect dieselbe Bezeichnung hat wie eine Seiten-URL. Das verhindert ab dem TYPO3 CMS v10 Update eine Funktion, welche – bei Vorhandensein eines problematischen Redirects – eine Auflistung der Konflikte ausgibt. Dies kann durch Kommandozeilen-Befehle automatisiert werden.

Das Ändern von URL-Pfaden ist in TYPO3 recht einfach und schnell erledigt. Problematisch kann es jedoch werden, wenn Nutzer entsprechende Unterseiten daraufhin nicht mehr über ihren alten Pfad erreichen. Mit dem TYPO3 CMS v10 Update wird das zukünftig vermieden. Es werden automatisch die relevanten Slugs für sämtliche Unterseiten aktualisiert. Außerdem erfolgt ein Setzen von Redirects, welche die alte zur neuen URL leiten. Dabei werden Admins stets vom CMS über die Änderungen informiert. Diese haben wiederum jederzeit die Chance, einzugreifen und die Anpassungen beispielsweise rückgängig zu machen. Die einzige Voraussetzung für das automatische Aktualisieren von URLs, ist die Verwendung der Redirects Systemextension (EXT:redirects).

Standardmäßig verwendet TYPO3 die jeweilige Datenbank als Cache-Speicher. Diverse Tests haben laut Aussage von TYPO3-Verantworlichen jedoch ergeben, dass diese Einstellung nicht immer zu empfehlen ist. Insbesondere wenn es um die Performance des gesamten Website-Konstrukts geht, können hier Nachteile entstehen.

Da unter anderem die Seitenladezeiten beeinträchtigt werden und diese mittlerweile zu den wichtigsten Ranking-Faktoren von Google zählen, kann die mit dem CMS nun mögliche manuelle Festlegung der Cache-Speicherung durchaus ebenfalls zu den SEO Neuerungen in TYPO3 Version 10 gezählt werden. De facto ist ein Cache manchmal erheblich schneller, wenn die Speicherung im Dateisystem erfolgt.

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